JÄGER TARNUNG
Die richtige Tarnung ist für Jäger essenziell. Sie entscheidet darüber, ob Wild frühzeitig aufgeschreckt wird oder sich unbemerkt nähern lässt. Doch Tarnung bedeutet weit mehr als nur passende Kleidung – auch Geruch, Bewegung und die Wahl des richtigen Standorts spielen eine große Rolle. In diesem Beitrag geht es darum, wie sich Jäger optimal tarnen und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind.
Möchtest du wissen, wie du bei der Jagd perfekt getarnt bleibst? In unserem Video zeigen wir dir, was die perfekte Tarnbekleidung ausmacht. Schau dir das Video an und erfahre mehr – und wenn du tiefer in das Thema eintauchen möchtest, lies unbedingt weiter im Blogbeitrag!
Warum ist Tarnung für Jäger so entscheidend?
Wildtiere verfügen über außergewöhnlich scharfe Sinne. Während Rehe und Hirsche nur eingeschränkt Farben wahrnehmen können, sind ihre Augen besonders empfindlich für Bewegungen.
Schwarzwild hingegen verlässt sich vor allem auf seinen ausgeprägten Geruchssinn. Wer bei der Jagd erfolgreich sein will, muss all diese Sinne beachten.
Eine effektive Tarnung bedeutet daher nicht nur, optisch mit der Umgebung zu verschmelzen, sondern auch die eigene Witterung und Geräusche zu minimieren. Das gilt für alle Jagdarten – ob Ansitz, Lockjagd oder Pirsch.
Die richtige Tarnkleidung – angepasst an Jahreszeit, Jagdart und Passform
Tarnbekleidung ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Jagd. Sie sollte stets der Umgebung, der Jahreszeit und der gewählten Jagdart angepasst sein.
Tarnung nach Jahreszeit
- Frühling & Sommer: Grüntöne und erdige Farben helfen, sich im Laub und hohen Gräsern zu verstecken.
- Herbst: Braune und orangene Tarnmuster passen sich gefallenen Blättern und kahlen Bäumen an.
- Winter: Eine weiße Schneetarnung ist in verschneiten Gebieten unverzichtbar.

Tarnbekleidung nach Jagdart
Moderne Jagdbekleidung setzt häufig auf digitale Tarnmuster oder Designs wie Realtree oder Camo, die nicht nur Farben, sondern auch Formen aufbrechen – und so das menschliche Erscheinungsbild für Wildaugen unkenntlich machen. Je nach Jagdart – ob Ansitz, Drückjagd oder Pirsch – variiert die empfohlene Ausstattung.
- Ansitzjagd: Hier stehen Wärmeisolierung und Geräuscharmut im Vordergrund. Eine gut isolierte, möglichst geräuschlose Jacke in einem realistischen Tarnmuster reicht oft aus – ergänzt durch Schal, Mütze und Handschuhe für eine durchgehende Silhouettenauflösung.
- Drückjagd: Sicherheit hat höchste Priorität. Bekleidung in Signalfarben (z. B. Orange-Camo) sorgt für Sichtbarkeit gegenüber Mitjägern, ohne das Wild wesentlich zu beunruhigen. Tarnung ist hier zweitrangig.
- Pirschjagd: Bewegungsfreiheit und entsprechende Tarnbekleidung sind entscheidend. Ein leichter, körpernaher Tarnanzug mit natürlichem Muster hilft, in wechselndem Gelände unentdeckt zu bleiben – oft ergänzt durch leise Schuhe und Tarnhandschuhe.
- Blattjagd: Diese Lockjagd auf Rehböcke erfordert perfekte Tarnung und Regungslosigkeit. Tarnkleidung in Waldmustern, ein Gesichtsschleier und das Nutzen natürlicher Deckung sind hier essenziell, um nicht von den Tieren entdeckt zu werden.
- Fangjagd: Bei der Fangjagd steht die Revierarbeit im Vordergrund. Tarnkleidung spielt eine untergeordnete Rolle – hier zählt robuste, wetterfeste Bekleidung mit vielen Taschen, die Schutz bei körperlicher Arbeit im Revier bietet.

Passform und Größe der Tarnbekleidung
Ebenso wichtig wie das Tarnmuster ist die richtige Größe und Passform der Kleidung. Sie sollte:
- Bewegungsfreiheit bieten, auch mit Zwischenschichten
- aus geräuscharmen Materialien bestehen
- atmungsaktiv und wetterfest sein
Ein zu enger Schnitt kann die Bewegung einschränken, ein zu weiter wiederum die Tarnwirkung deutlich mindern.
Tarnung der Schusswaffe
Nicht nur die Bekleidung, auch die Schusswaffe sollte möglichst unauffällig gestaltet sein – insbesondere bei Jagdarten mit enger Wilddistanz wie der Pirsch oder Blattjagd.
Reflexionen durch Metallteile oder auffällige Holzschäfte können vom Wild leicht wahrgenommen werden. Abhilfe schaffen spezielle Tarnfolien, Gewebebänder oder bereits werkseitig beschichtete Schäfte in gedeckten Farben.
Wichtig dabei: Die Tarnung darf die Funktionalität und Sicherheit der Waffe keinesfalls beeinträchtigen – insbesondere bei Visierung, Sicherung und Lauf.

Geruchskontrolle – oft unterschätzt, aber entscheidend
Ein besonders wichtiger Aspekt der Tarnung ist die Vermeidung von menschlicher Witterung. Tiere können Gerüche über weite Distanzen wahrnehmen und verbinden den Menschen instinktiv mit Gefahr. Um das Risiko zu minimieren, sollten Jäger:
- Geruchsneutrale Waschmittel für Jagdbekleidung nutzen
- Starke Parfums, Aftershaves oder duftende Waschmittel vermeiden
- Spezielle Geruchsbinder oder Aktivkohle-Kleidung verwenden
- Immer gegen den Wind oder zumindest seitlich versetzt zum Wild pirschen
Bewegungstarnung – so wird man unsichtbar
Wild nimmt Bewegungen besonders schnell wahr. Ein gut getarnter Jäger kann dennoch auffallen, wenn er sich ungeschickt bewegt. Deshalb gilt:
- Langsam und gleichmäßig bewegen – keine hastigen oder ruckartigen Bewegungen
- Natürliche Deckung nutzen – Bäume, Büsche oder
- Geländekanten als Sichtschutz einsetzen
- Den Untergrund beachten – Laub, trockene Äste oder Kies machen Geräusche, die Tiere frühzeitig warnen können

Zubehör für die perfekte Tarnung
Zur Jagdausrüstung gehört weit mehr als nur die richtige Jagdbekleidung. Auch das passende Zubehör kann den Unterschied zwischen Jagderfolg und Misserfolg ausmachen – unabhängig davon, ob du mit Tarnanzug, leichter Jacke oder Komplettset unterwegs bist. Besonders hilfreich sind:
- Tarnnetze für flexible, mobile Ansitze
- Gesichtsmasken und Handschuhe im passenden Muster
- Rucksackbezüge im Tarnmuster, die Geräusche dämpfen und Sichtbarkeit reduzieren
- Geruchshemmende Einlagen oder Sprays, um die eigene Witterung zu minimieren
Achte bei der Auswahl des Zubehörs auf die richtige Größe – vor allem bei Handschuhen, Masken und Netzen. In einem gut sortierten Shop lässt sich die Ausrüstung oft nach Einsatzzweck und Jagdart filtern, sodass du gezielt das passende Equipment für deine nächste Jagd zusammenstellen kannst.

Exkurs von Nico: Perfekte Tarnung bei der Pirschjagd
Besonders bei der Pirschjagd ist Tarnbekleidung von entscheidender Bedeutung. Hier kommt es darauf an, sich lautlos und unauffällig zu bewegen. Neben der passenden Tarnkleidung spielen auch Körperhaltung und Tritttechnik eine große Rolle:
- Der richtige Gang: Erst die Fußspitze aufsetzen, dann langsam abrollen, um Geräusche zu minimieren.
- Windrichtung beachten: Immer gegen den Wind pirschen, um nicht frühzeitig gewittert zu werden.
- Deckung clever nutzen: Niemals über freie Flächen gehen, sondern Büsche, Bäume und
- Geländestrukturen als Schutz verwenden.
- Auch die Lichtverhältnisse sind entscheidend. Wer mit der Sonne im Rücken pirscht, wirft lange Schatten und fällt auf. Gegen das Licht zu pirschen, macht es dem Wild schwerer, Konturen klar zu erkennen.
FAQ – Jäger Tarnung
Beliebte Tarnmuster in der Jagd orientieren sich an natürlichen Farben und Strukturen, um bestmöglich mit der Umgebung zu verschmelzen. Muster wie Realtree, Camo oder digitale Varianten brechen Umrisse auf und erschweren dem Wild die Wahrnehmung von Bewegung.
Auch markenspezifische Designs – etwa von Blaser, Deerhunter, Pirscher Gear oder Hart Hunting – finden in vielen Jagdsituationen Anwendung.
Wichtig ist, dass das Tarnmuster zur Umgebung, zur Jahreszeit und zur gewählten Jagdart passt. Für die Pirsch im Frühjahr eignen sich andere Muster als für den Ansitz im verschneiten Winter.
Neben dem Muster sollte auch die Passform stimmen – eine gut sitzende Jacke, ein funktionaler Tarnanzug oder ergänzendes Zubehör wie Gesichtsmasken und Handschuhe verbessern die Tarnwirkung erheblich. Achte dabei auf die richtige Größe und Materialien, die leise, atmungsaktiv und wetterfest sind.
Tipp: In vielen Shops ist Jagdbekleidung nach Kategorie sortiert – so findest du schnell das passende Outfit für deine nächste Jagd.
Es gibt eine Vielzahl von Marken, die hochwertige Tarnkleidung speziell für die Jagd entwickeln. Beliebt sind unter anderem:
- Blaser – mit durchdachten Tarnmustern und Jagdbekleidung für unterschiedliche Wetterbedingungen
- Pirscher Gear – bekannt für praxisnahe, funktionale Jagdbekleidung
- Hart Hunting – robuste Kleidung für verschiedenste Jagdarten
- Deerhunter – mit einem breiten Sortiment an Tarnanzügen, Jacken und Zubehör
- Realtree – spezialisiert auf realistische Tarnmuster, die von vielen Herstellern übernommen werden
Die Wahl der passenden Marke hängt von Jagdart, Reviertyp und persönlichen Vorlieben ab. Wichtig ist dabei stets die Kombination aus Muster, Passform, Materialeigenschaften und der richtigen Größe.
Persönlicher Tipp von Nico: Im Video erzählt er auch kurz was zu Tarnmustern von Krieghoff – zum Beispiel Mützen und Zubehör in verschiedenen Camo Designs. Für alle, die es dezent und funktional mögen, definitiv einen Blick wert.
Tarnkleidung besteht nicht nur aus einer einfachen Jacke – je nach Jagdart kann auch ein kompletter Tarnanzug sinnvoll sein. Entscheidend ist, dass Schnitt, Material und Größe zur Bewegung und Witterung passen. Ob du im Sommer zur Pirsch aufbrichst oder im Spätherbst auf dem Ansitz sitzt: Passende Bekleidung aus der Kategorie Jagd bietet dir Schutz und Tarnung zugleich.
Ein Tarnanzug bedeckt meist den gesamten Körper und ist ideal für Situationen, in denen du dich aktiv bewegst – zum Beispiel bei der Pirsch. Eine gut gewählte Jagdjacke hingegen ist oft die erste Wahl beim Ansitz. Beide Varianten gibt es in unterschiedlichen Mustern, z. B. Camo oder Realtree, und in jeder Größe. Im Shop findest du meist beides in der passenden Kategorie Jagdbekleidung.
Unser Autor

Nico Kessler-Thönes ist Geschäftsführer, Ausbildungsleiter und Schießausbilder an der Hochsitz Akademie, spezialisiert auf die Vermittlung von Fachwissen über den Lebensraum Wald, nachhaltige Jagd und ethische Jagdpraktiken. Auf unserem YouTube-Kanal stellt er erfahren Jägern und frisch gebackenen Jungjägern spannende Videos rund um das Thema Jagd zur Verfügung.