Zwei Männern, Nico und Winnie, die sich zum Pilze sammeln aufmachen

Pilze sammeln im Revier

PILZE SAMMELN IM REVIER

Die Wälder sind voller Geheimnisse. Zwischen Moos und alten Baumstämmen verbirgt sich eine Welt, die nicht nur faszinierend, sondern auch genussvoll und lehrreich ist – die Welt der Pilze. Doch um die verborgenen Schätze des Waldes zu finden, braucht es nicht nur Geduld, sondern vor allem Wissen.

Ihr möchtet mehr über die Welt der Pilze erfahren – sie erkennen und finden lernen? Dann seid ihr bei uns genau richtig. Unser Jagdausbilder Nico und sein Freund Winnie, ein echter Experte, wenn es um die Mykologie – die Lehre der Pilze – erklären euch im folgenden YouTube Video, worauf es ankommt.

Pilze suchen: Ein Streifzug durch die Natur

Dieser Beitrag nimmt dich mit auf eine Reise durch die Natur, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Lust darauf macht, die faszinierende Welt der Pilze selbst zu entdecken – mit Respekt, Verantwortung und einer Prise Abenteuerlust. Unser Pilzexperte Winnie lebt mittlerweile in Norwegen, bringt aber einen reichen Erfahrungsschatz mit, den er als ausgebildeter Pilzcoach erworben hat. Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht, um mehr über die Vielfalt der Pilze, ihre Rolle im Wald und ihre Bedeutung für uns Menschen zu lernen.

Inhaltsverzeichnis

Pilze sammeln im Revier: Worauf kommt es an?

Speisepilze sammeln ist eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu erleben und gleichzeitig köstliche Zutaten für die Küche zu entdecken. Doch nicht jeder Wald ist gleichermaßen für die Pilzsuche geeignet, und auch die richtige Vorbereitung spielt eine wichtige Rolle.

Wie erkenne ich ein geeignetes Revier zum Pilze sammeln?

Jeder Wald bietet verschiedene Voraussetzungen für das Wachstum von Pilzen. Entscheidend ist die Kombination aus Bodenbeschaffenheit, Baumbestand und Feuchtigkeit.

Merkmale eines guten Pilzreviers:

  • Baumbestand: Pilze leben häufig in Symbiose mit bestimmten Bäumen. Besonders geeignet sind Mischwälder mit Buchen, Eichen, Fichten oder Kiefern.
  • Bodenbeschaffenheit: Pilze bevorzugen nährstoffarme und leicht saure Böden, die mit Moos bedeckt sind. Offene, trockene Waldböden sind weniger geeignet.
  • Feuchtigkeit: Nach einem Regentag sprießen die meisten Pilze. Feuchte Witterung sorgt für ein ideales Wachstum, vor allem bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius.

Wann ist die beste Sammelzeit?

  • Hauptsaison: Die meisten Pilze wachsen von Spätsommer bis Herbst (August bis Oktober).
  • Frühjahrs- und Winterpilze: Einige Arten wie Morcheln (Frühjahr) oder Austernseitlinge (Winter) bieten auch außerhalb der klassischen Saison Sammelmöglichkeiten.
  • Tageszeit: Früh morgens ist die beste Zeit, da Pilze über Nacht wachsen und morgens frisch sind.
Bild von zwei großen Pilzen, die neben einem Messer auf einem Baustumpf liegen.

Gefahren und Faszination: Die Vielfalt der Pilze

Der Wald ist ein Zuhause für beeindruckende Vielfalt, birgt aber auch Gefahren. Zum Beispiel ist der Fliegenpilz nicht nur wunderschön, sondern auch giftig. In seinem jungen Stadium kann er leicht mit einem Champignon verwechselt werden – eine Verwechslung, die gefährlich werden kann. Seine rote Hutfarbe erscheint erst später. Dies verdeutlicht, wie wichtig eine exakte Pilzbestimmung ist – vor allem für Anfänger. Winnie betonte immer wieder: „Bei Unsicherheit lieber stehen lassen!“

Die Unterscheidung zweier Pilze erfordert Erfahrung und ein gutes Auge. Ein kleiner Fehler kann schwerwiegende Folgen haben – weshalb Anfänger niemals ohne erfahrene Begleitung Pilze sammeln sollten.

Doch worauf achten Experten beim Pilzesammeln?

Winnie erklärte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Pilze genau zu betrachten und mehrere Merkmale zur Bestimmung heranzuziehen. Ein Beispiel war der Perlpilz, ein hervorragender Speisepilz, der jedoch leicht mit dem tödlichen Pantherpilz verwechselt werden kann. Entscheidend ist hier, die typischen Merkmale zu kennen: Der Perlpilz hat oft rötliche Verfärbungen an verletzten Stellen, während der Pantherpilz ein „bergsteigersöckchen“ am Stielansatz aufweist. Zusätzlich gibt der Geruch Hinweise: Während der Perlpilz angenehm pilzig duftet, verströmt der Pantherpilz einen modrigen Kartoffelkeller-Geruch.

Ein weiteres Highlight war der Hexenröhrling. Dieser essbare Pilz zeigt beim Anschneiden eine auffällige blaue Verfärbung, die ihn im Mittelalter als „verhext“ erscheinen ließ. Trotz seiner auffälligen Farbe ist er ein wertvoller Speisepilz, der beispielsweise als knuspriger Pizzabelag überzeugt. Allerdings muss er ausreichend erhitzt werden, um Unverträglichkeiten zu vermeiden.

Angefressener Hexenröhrling, der beim Pilze sammeln gefunden wurde

Tipps zur Pilzbestimmung

Das Sammeln von Pilzen erfordert Aufmerksamkeit und Grundwissen, da viele essbare Arten leicht mit giftigen verwechselt werden können. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie du Speisepilze zum Essen von anderen unterscheiden kannst.

Grundregeln zur Bestimmung:

  • Pilze im Ganzen entnehmen: Nur so sind alle Bestimmungsmerkmale wie Stiel, Hut und Basis sichtbar.
  • Begleiter: Wenn du unsicher bist, nimm einen erfahrenen Pilzkenner mit oder besuche einen Bestimmungskurs.
  • Aussehen und Geruch prüfen: Viele essbare Speisepilze haben spezifische Farben und Gerüche.

Zusammenfassung: Gefahren und Risiken beim Pilzesammeln

Wer Pilze finden, korrekt bestimmen und essen möchte, muss sich auch mit den Risiken vertraut machen. Zu diesen gehören:

  • Pilzvergiftung: Unbekannte oder falsch bestimmte Pilze niemals essen. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel können auf eine Vergiftung hinweisen. In solchen Fällen sofort einen Arzt kontaktieren.
  • Parasiten: Schnecken hinterlassen manchmal Parasiten auf Pilzen. Diese Stellen sollten großzügig entfernt werden.
  • Kontakt mit giftigen Arten: Pilze wie der grüne Knollenblätterpilz sind extrem gefährlich, aber bloßes Anfassen ist in der Regel unproblematisch. Dennoch gilt: Hände nach dem Ausflug waschen, besonders vor dem Essen.
Bild von einer Hand, die einen Pilz in die Kamera hält

Kulinarische Highlights: Vom Steinpilz bis zum Hexenröhrling

Der Ausflug mit Winnie war nicht nur lehrreich, sondern auch kulinarisch inspirierend. Der Pilzexperte fand Steinpilze, Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze und sogar Hexenröhrlinge.
Neben den Pilzen, die wir gefunden haben, gibt es noch viele weitere kulinarische Favoriten, die bei Sammlern besonders beliebt sind:

  • Morcheln: Diese Frühjahrspilze sind für ihren einzigartigen, erdigen Geschmack bekannt und gelten als Delikatesse, insbesondere in Rahmsaucen oder gefüllt.
  • Kräuterseitlinge: Sie überzeugen mit einem festen, leicht nussigen Fleisch und sind ideal zum Braten oder Grillen.
  • Austernseitlinge: Beliebt für ihre vielseitige Einsetzbarkeit, werden sie häufig in asiatischen Gerichten oder als Fleischersatz verwendet.
  • Parasolpilze: Mit ihren großen Hüten eignen sie sich hervorragend zum Panieren und Braten – fast wie ein vegetarisches Schnitzel.
  • Schopftintlinge: Diese Speisepilze haben ein zartes Aroma und sind besonders frisch ein Genuss, bevor sie beginnen, sich schwarz zu verfärben.
  • Totentrompeten: Trotz ihres düsteren Namens sind sie ein echter Geheimtipp in der Gourmetküche, mit einem intensiven, rauchigen Geschmack, der besonders in Saucen oder als Gewürz überzeugt.

Diese Pilze mögen uns auf dieser Tour zwar nicht begegnet sein, doch sie zeigen, wie vielseitig die Welt der Speisepilze ist. Jeder Pilz bietet neue Geschmackswelten und ist eine kulinarische Bereicherung – ob als Hauptzutat oder als feine Note in einem Gericht.

Pilze richtig transportieren, reinigen und aufbewahren

Laut Winnie gibt es einige klare Schritte, um Pilze richtig zu reinigen, aufzubewahren und zuzubereiten, damit ihre Aromen optimal zur Geltung kommen:

1. Reinigung der Pilze

  • Kein Wasser verwenden: Pilze sollten niemals gewaschen werden, da sie Wasser aufnehmen und dadurch matschig werden. Stattdessen werden sie mit einem kleinen Messer von Schmutz befreit.
  • Bürsten statt wischen: Eine Pilzbürste ist ideal, um Erde, Nadeln und andere Verschmutzungen vorsichtig zu entfernen.
  • Entfernung von beschädigten Stellen: Bereiche, die von Schnecken oder Maden befallen sind, sollten großzügig abgeschnitten werden.

2. Aufbewahrung der Pilze

  • Transport im Korb: Bereits beim Sammeln sollten Pilze in einem luftigen Korb transportiert werden, da Plastiktüten die Pilze schwitzen lassen und so die Gefahr von Eiweißvergiftungen steigt.
  • Frische bewahren: Gesammelte Pilze sollten möglichst schnell verarbeitet werden.
  • Haltbarmachung: Alternativ können Speisepilze getrocknet oder eingefroren werden. Beim Trocknen in einem Dörrgerät oder an der Luft bleiben die Aromen besonders gut erhalten.

3. Zubereitung der Pilze

  • Zerkleinern vor dem Kochen: Pilze sollten in gleichmäßige Stücke geschnitten werden, damit sie gleichmäßig garen.
  • Erhitzen ist entscheidend: Viele Pilze, auch essbare Arten wie der Hexenröhrling, müssen ausreichend erhitzt werden, um unverträgliche Stoffe abzubauen. Eine Bratzeit von 10–15 Minuten reicht in der Regel aus.
  • Rohverzehr nur bei wenigen Arten: Manche Pilze, wie Steinpilze, können in kleinen Mengen auch roh verzehrt werden, etwa als Carpaccio mit Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Bildausschnitt wo man nur die Hände eines Mannes sieht, der bei einem Pilz Stellen wegschneidet

Weitere Einsatzmöglichkeiten von Pilzen

Pilze sind nicht nur kulinarisch eine Bereicherung, sondern bieten auch darüber hinaus faszinierende Einsatzmöglichkeiten. Winnie erklärte, dass einige Pilze so intensive Farbstoffe enthalten, dass sie als natürliche Färbemittel genutzt werden können. Beispielsweise lassen sich Wolle, Leinen oder Seide mit dem Sud aus bestimmten Pilzen in kräftige Farben wie Gelb, Orange oder Blau tauchen – ein beeindruckendes Beispiel für die kreative Nutzung von Naturressourcen.

Auch in der Naturheilkunde spielen Pilze eine wichtige Rolle. Winnie berichtete, dass Baumpilze wie der rotrandige Baumschwamm oder der Riesenporling traditionell für heilende Zwecke genutzt werden. Aus ihnen werden Tees oder Auszüge hergestellt, die unter anderem bei Beschwerden wie einer vergrößerten Prostata hilfreich sein sollen. Dabei betonte er jedoch, dass solche Anwendungen eigenverantwortlich getestet werden sollten und keine Heilversprechen abgeleitet werden können.

Diese Einblicke zeigen, dass Pilze weit mehr können, als nur auf dem Teller zu begeistern – sie sind ein vielseitiges Geschenk der Natur.

Pilze sammeln im Revier: Die Bedeutung des Waldes und Nachhaltigkeit

Neben der Freude am Suchen ging es auch um die Verantwortung, die wir als Menschen gegenüber der Natur tragen. Müll im Wald – von Plastik bis hin zu Autoresten – zeigt, wie gedankenlos manche mit dieser wertvollen Ressource umgehen.

Auch beim Pilze finden selbst gilt es, nachhaltig zu handeln: Pilze sollten vorsichtig aus dem Boden gedreht und die Lücken mit Moos oder Erde bedeckt werden, um das empfindliche Myzel zu schützen.

Nachhaltigkeit für alle Pilzarten

Pilzesammeln ist nur dann nachhaltig, wenn wir die Natur respektieren und uns an den Naturschutz halten. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Das Myzel schützen: Pilze sollten vorsichtig aus dem Boden gedreht werden, und die entstandene Stelle sollte mit Moos oder Erde bedeckt werden, damit das Myzel nicht austrocknet.
    Sammelgrenzen beachten: In Deutschland dürfen pro Person und Tag nur kleine Mengen (ca. 1–2 Kilogramm) gesammelt werden, um das Gleichgewicht im Wald zu bewahren.
  • Transport: Pilze sollten in luftigen Körben transportiert werden. Plastiktüten fördern die Zersetzung und können zu Eiweißvergiftungen führen.
  • Müll vermeiden: Der Wald ist kein Ort für Abfall. Ein sauberer Wald ist nicht nur schöner, sondern auch lebensnotwendig für die Pilzvielfalt.

Baumpilze und der Zustand des Waldes

Neben den Speisepilzen entdeckten wir auch Baumpilze wie den Riesenporling und den rotrandigen Baumschwamm, die eine besondere Rolle im Ökosystem spielen. Baumpilze sind sogenannte Zersetzer – sie befallen kranke oder tote Bäume und helfen, diese abzubauen. Winnie zeigte uns einen jungen rotrandigen Baumschwamm, dessen roter Rand sich erst in späteren Entwicklungsstadien ausbildet. Obwohl solche Pilze wichtige Recyclingprozesse im Wald fördern, können sie gleichzeitig auch Schäden anrichten, besonders bei geschwächten Bäumen.

Ein Beispiel ist die sogenannte Weißfäule, die durch Pilze wie den Riesenporling verursacht wird. Diese Pilze zersetzen das Holz, wodurch der Baum instabil wird und letztendlich abstirbt. Besonders kranke Wälder, die ohnehin durch den Borkenkäfer oder Stürme geschädigt sind, sind anfällig für solche Pilzbefälle. Winnie erklärte, dass der Zustand des deutschen Waldes alarmierend sei: Mindestens jeder dritte Baum ist krank, und viele Waldflächen sind bereits verloren gegangen.

Dennoch sah Winnie auch Chancen: „Wenn wir die Wälder richtig pflegen und nachhaltig bewirtschaften, können sie wieder erblühen.“ Baumpilze wie der Riesenporling werden sogar von Heilpilzenthusiasten genutzt – in jungen Stadien gelten sie als essbar, und später können ihre Bestandteile für medizinische Zwecke oder als Tee verwendet werden. Dies zeigt, wie eng die Balance zwischen Nutzen und Schaden in der Natur miteinander verknüpft ist.

Mann der einen Baumpilz zeigt. Der Ausschnitt ist nur die Hand

Pilzgeschichten und Anekdoten: Ein Tag voller Entdeckungen

Während unseres Ausflugs tauchten immer wieder faszinierende Geschichten auf. Vom „Hexenröhrling“, dessen bläuliche Verfärbung im Mittelalter als Hexenwerk galt, bis hin zum Riesenporling, der in jungen Jahren essbar ist und später ganze Bäume zersetzt, lernten wir, wie Pilze den Wald gestalten und erhalten. Auch die Bedeutung der Buchecker, die erst nach 40 Jahren im Boden zu wachsen beginnt, faszinierte uns – ein weiteres Beispiel für die komplexen Zyklen der Natur.

Ihr habt Lust, uns beim Bestimmen zu beobachten und Tipps vom Profi zu erhalten? Dann schaut euch jetzt auch den zweiten Teil unserer Videoreihe zum Thema Pilze suchen an!

Unser Fazit – Eine Hommage an die Wälder

Unser Tag im Wald hat mir wieder gezeigt, wie reich die Natur ist – an Vielfalt, Schönheit und Wissen. Es war nicht nur eine Reise in die Welt der Pilze, sondern auch eine Erinnerung daran, wie wichtig Respekt und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur sind.

Winnie fasste es am Ende treffend zusammen: „Unsere Wälder sind ein unerschöpflicher Schatz. Man muss sie nur mit offenen Augen und Respekt betreten.“ In diesem Sinne: Antonius behüt – und bis zum nächsten Abenteuer im Wald!

Pilze sammeln im Wald: Pilze auf einem bemoosten Baumstamm
Lust auf mehr?
Folge uns gern auf YouTube! In unseren Videos erfährst du spannende Insights zu den Wundern im Revier. Außerdem laden wir regelmäßig neue Videos zu speziellen Jagdformen und verwandten Themen auf unserem YouTube Kanal hoch.

Die häufigsten Fragen zum Pilzesammeln

Essbare Speisepilze lassen sich durch Merkmale wie Geruch, Farbe, Struktur und Basisform bestimmen. Für Anfänger empfiehlt sich ein Bestimmungskurs oder das Pilzsuchen mit erfahrenen Begleitern.
Es gibt einige hochgiftige Pilze, die leicht mit essbaren verwechselt werden können. Der grüne Knollenblätterpilz, einer der gefährlichsten Pilze Europas, sieht einem Wiesenchampignon ähnlich, ist aber tödlich giftig. Auch der Pantherpilz, der dem essbaren Perlpilz ähnelt, ist extrem giftig. Eine genaue Bestimmung der Pilzarten ist daher unerlässlich. Wenn du dir unsicher bist, lasse den Pilz lieber stehen oder wende dich an erfahrene Pilzsammler oder Beratungsstellen, wie sie vom NABU oder lokalen Pilzvereinen angeboten werden.
Du kannst den Pilz nicht bestimmen? Im Zweifel gilt: Stehen lassen! Alternativ können Pilze in speziellen Pilzberatungsstellen bestimmt werden.
Ja, einige Pilze wie Austernseitlinge oder Samtfußrüblinge wachsen auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Allerdings verderben gefrorene Pilze schnell und sollten sofort verarbeitet werden.
Nein, in Naturschutzgebieten und Privatwäldern ist das Sammeln meist verboten. In öffentlichen Wäldern dürfen Pilze in haushaltsüblichen Mengen gesammelt werden, aber die genauen Regelungen variieren regional.
Pilze sollten möglichst frisch verarbeitet werden. Alternativ können sie getrocknet, eingefroren oder eingelegt werden, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
Maden sind in vielen Pilzen häufig, insbesondere in Steinpilzen. Sie sind für den Menschen unbedenklich, aber betroffene Stellen sollten entfernt werden, um den Geschmack nicht zu beeinträchtigen.
Der NABU und andere Naturschutzorganisationen bieten Bücher, Ratgeber, Blogs oder regelmäßige Newsletter an, in denen Tipps zum Pilzesammeln, zur Unterscheidung von Pilzarten und zum Erhalt der Artenvielfalt im Wald zu finden sind. Zusätzlich kannst du bei regionalen Pilzkursen oder Führungen von Experten mehr über die richtige Bestimmung und nachhaltiges Suchen lernen. Ein Bestimmungsbuch oder die Teilnahme an einem NABU-Kurs kann dir helfen, sicherer beim Ausflug in den Wald zu werden.

Pilze wachsen oft in direkter Nähe zu bestimmten Pflanzen, da sie symbiotische Beziehungen eingehen oder ähnliche Bedingungen bevorzugen. Hier einige Pflanzen, die du häufig in der Nähe von Pilzen findest:
Moos: Eine der häufigsten Pflanzenarten in Pilzrevieren. Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge bevorzugen moosbedeckte Waldböden, da diese feucht und nährstoffarm sind.

Farne: Besonders in schattigen und feuchten Bereichen sind Farne ein häufiger Begleiter von Pilzen. Sie deuten oft auf einen guten Lebensraum für Pilze hin.
Gräser und Wildkräuter: Pflanzen wie Sauerampfer oder Waldmeister wachsen oft auf Waldböden, die auch für Pilze geeignet sind.
Bäume: Pilze leben oft in Symbiose mit bestimmten Baumarten. Steinpilze bevorzugen zum Beispiel Buchen, Eichen oder Fichten, während Pfifferlinge häufig unter Kiefern oder Birken vorkommen.
Beerensträucher: In der Nähe von Heidelbeeren oder Preiselbeeren kannst du ebenfalls Pilze wie Rotkappen oder Täublinge finden.

Das Vorkommen bestimmter Pflanzen in einem Waldstück kann also ein hilfreicher Hinweis darauf sein, ob dort auch Pilze wachsen könnten. Achte darauf, den Boden sorgfältig zu durchsuchen – oft verstecken sich die Pilze zwischen Moos und Blättern.

Unser Autor

Nico Kessler-Thönes
Nico Kessler-Thönes

Nico Kessler-Thönes ist Geschäftsführer, Ausbildungsleiter und Schießausbilder an der Hochsitz Akademie, spezialisiert auf die Vermittlung von Fachwissen über den Lebensraum Wald, nachhaltige Jagd und ethische Jagdpraktiken. Auf unserem YouTube-Kanal stellt er erfahren Jägern und frisch gebackenen Jungjägern spannende Videos rund um das Thema Jagd zur Verfügung.