Keyvisual Seminar Fuchsjagd Füchse auf Wiese

Fuchsjagd

FUCHSJAGD – OPTIMALE ZEIT UND STRATEGIEN

Die Fuchsjagd ist ein essenzieller Bestandteil des Wildtiermanagements. Sie dient nicht nur der Regulierung des Fuchsbestands, sondern schützt auch bedrohte Wildarten wie Bodenbrüter und Niederwild. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit des Fuchses hat sich sein Bestand in vielen Regionen stark vergrößert, was Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht hat.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Strategien und Jagdmethoden sich bewährt haben, worauf bei der Planung der Jagd zu achten ist und wie du deine Erfolgschancen maximierst. Zudem beleuchten wir gesetzliche Regelungen sowie die Relevanz von Tag und Jahreszeiten bei dieser speziellen Jagd.

Inhaltsverzeichnis

Möchtest du alle Informationen zur Jagd auf Füchse lieber in einem YouTube Video erfahren? Im folgenden Ausschnitt erklärt dir Nico Kessler, Geschäftsführer der Hochsitz Akademie GmbH, worauf du achten musst. Weitere Videos zu verschiedenen Jagdformen, Equipment und neue Jagd-Erfahrungen findest du auf unserem YouTube Channel!

Jagdarten auf den Fuchs

Die Jagd auf Füchse kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Wahl der Methode hängt von Faktoren wie Jahreszeit, Wetter und Revierstruktur ab. Ein bewährter Ansatz ist das Ansitzen am Bau, da die Jungfüchse dort regelmäßig anzutreffen sind. Mit wachsender Erfahrung und zunehmendem Alter werden sie vorsichtiger, weshalb diese frühe Phase optimal genutzt wird.

Die Ansitzjagd

Die Ansitzjagd ist eine der effektivsten und waidgerechtesten Methoden zur Bejagung des Fuchses. Besonders im Winter, wenn die Landschaft schneebedeckt ist, lässt sich der Fuchs gut beobachten. Eine erfolgreiche Fuchsjagd beginnt mit der Beobachtung des Reviers. Wer regelmäßig unterwegs ist, entdeckt schnell aktive Bauten. Auffällige Hinweise sind:

  • Regelmäßige Fuchsbegegnungen
  • Sichtungen einer Fähe, die sich zurückzieht
  • Spuren und Losung in bestimmten Bereichen

Ein gut platzierter Ansitz in der Nähe eines bekannten Fuchsbaus erhöht die Erfolgschancen erheblich und hat einen großen Einfluss auf den Jagderfolg.

 
Tarnung und Verhalten beim Ansitz
Füchse verfügen über ein exzellentes Gehör und nehmen selbst leise Geräusche aus großer Entfernung wahr. Daher ist es essenziell:

  • Geräuscharm zu agieren: Raschelnde Kleidung vermeide
  • Sich optimal zu tarnen: Natürliche Deckung nutzen
  • Den Wind zu beachten: Der Fuchs hat eine ausgezeichnete Nase

Gerade bei der Kombination aus Ansitz- und Lockjagd kommt es darauf an, sich unauffällig zu verhalten.

Lockjagd – akustische und optische Reize richtig einsetzen

Neben dem Ansitz kann die Lockjagd eine effektive Methode sein, um Füchse in Schussdistanz zu bringen. Dabei gibt es zwei Hauptstrategien:

Akustische Locker
Durch Imitation von Beutegeräuschen wird der Jagdtrieb des Fuchses geweckt.

  • Hasenklage: Ahmt die Angstschreie eines Hasen nach – effektiv bei adulten Füchsen.
  • Mauspfeifchen: Ideal für Jungfüchse, da sie von den leisen Tönen angezogen werden.
  • Vogelangstruf: Funktioniert besonders gut in Kombination mit einem optischen Lockmittel.

Optische Locker:
Ein beweglicher optischer Reiz, beispielsweise ein drehender Fellstreifen, imitiert die Bewegungen eines verletzten Tieres und weckt den Jagdtrieb des Fuchses. In Kombination mit Lautlocker erhöht sich die Erfolgsquote erheblich.

Fuchsjagd Hilfsmittel

Baujagd mit dem Hund

Die Baujagd wird mit speziell ausgebildeten Hunden durchgeführt, die Füchse aus ihren Bauen treiben. Dabei kommen meist Terrier oder Dachshunde zum Einsatz. Diese Jagdart wird besonders in winterlichen Bedingungen genutzt, wenn der Fuchs vermehrt in Erdbauten Schutz sucht.

Ablauf der Baujagd:

  • Der Hund wird in den Bau geschickt und drängt den Fuchs heraus.
  • Der Jäger wartet an einer strategischen Position und kann den flüchtenden Fuchs sicher erlegen.
  • Diese Methode erfordert erfahrene Hunde und gut koordinierte Jäger.

Welche Tageszeit und Jahreszeit sind ideal für die Fuchsjagd?

Die Wahl der richtigen Zeit am Tag sowie der Jahreszeit kann über den Erfolg der Fuchsjagd entscheiden. Füchse sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb bestimmte Zeiten besonders erfolgversprechend sind. Doch auch die Monate spielen eine entscheidende Rolle – je nach Jahreszeit verändert sich das Verhalten der Füchse über den Tag hinweg.

Frühjahr & Sommer (Mai – Juli) – Die beste Zeit für die Jungfuchsbejagung

Von Mai bis Juli verlassen junge Füchse zum ersten Mal ihren Bau und erkunden die Umgebung. In dieser Zeit sind sie noch unerfahren und dadurch leichter zu bejagen. Der Ansitz an bekannten Fuchsbauten ist jetzt besonders effektiv. Auch die Lockjagd kann erfolgreich sein, da Jungfüchse oft neugierig auf Geräusche wie Mauspfeifchen reagieren.

Beste Tageszeiten:

  • Morgendämmerung – Jungfüchse erkunden die Umgebung und kehren zum Bau zurück.
  • Abenddämmerung – Sie werden aktiver und verlassen den Bau auf Streifzüge.

Herbst (September – November) – Die Zeit der Revierbildung

Im Herbst beginnen junge Füchse, sich eigene Reviere zu suchen. Dadurch legen sie längere Strecken zurück und sind häufiger in Bewegung. Das ist die beste Zeit für die Lockjagd, da sich die Tiere auf ihre Jagdfähigkeiten konzentrieren und auf Geräusche reagieren. Auch die Pirschjagd kann jetzt eine gute Alternative sein.

Beste Tageszeiten:

  • Abenddämmerung – Der Fuchs beginnt seine nächtliche Suche nach Nahrung und Revieren.
  • Nachtjagd – Besonders gut mit Wärmebild- oder Nachtsichttechnik.

Winter (Dezember – Februar) – Die Ranzzeit als Jagdchance

Im Winter, besonders zwischen Dezember und Februar, befinden sich die Füchse in der Ranzzeit. Sie sind auf der Suche nach Paarungspartnern und legen am Tag dabei große Strecken zurück. In dieser Zeit reagieren sie besonders gut auf Ranzbeller und andere Locklaute. Zudem ist der Fuchs jetzt im Winterbalg, wodurch das Fell besonders hochwertig ist.

Beste Tageszeiten:

  • Abenddämmerung & Nacht – Die Tiere sind aktiv und legen weite Strecken zurück.
  • Früh am Morgen – Sie kehren oft spät zu ihren Bauten zurück und sind dann gut zu beobachten.

Welche Tageszeit ist am besten für die Jagd?

Morgendämmerung (ca. 5:00 – 8:00 Uhr je nach Jahreszeit)

  • Besonders effektiv im Winter, wenn Füchse nach der Nacht aktiv sind.
  • Auch Jungfüchse im Frühsommer zeigen sich oft früh am Tag.

Abenddämmerung (ca. 18:00 – 22:00 Uhr je nach Jahreszeit)

  • Die Tiere verlassen ihre Bauten, um auf Nahrungssuche zu gehen.
  • Perfekt für die Ansitzjagd an Wechseln oder offenen Feldern.

Nachtjagd (nur mit Genehmigung & entsprechender Technik erlaubt)

  • Besonders effektiv in der Ranzzeit und im Winter.
  • Gute Sicht durch moderne Wärmebild- oder Nachtsichttechnik.

Tagsüber – Eher selten erfolgreich

  • Ausnahme: In Revieren mit hohem Jagddruck, wenn Füchse ihr Verhalten anpassen.
  • Lockjagd tagsüber kann funktionieren, wenn der Fuchs durch Geräusche oder optische Reize neugierig gemacht wird.

Weidgerechtes Jagen – Präzision geht vor

Obwohl Füchse in manchen Revieren einen hohen Jagddruck haben, sollte auch hier stets auf einen präzisen und weidgerechten Schuss geachtet werden. Ein schneller und sicherer Treffer ist essenziell, um unnötiges Leiden zu vermeiden.

Der Fuchs sollte mit der gleichen Achtung wie jedes andere Wild bejagt werden. Ein sauberer Schuss in die Kammer sorgt für eine tierschutzgerechte Erlegung.

Unser Seminar zur Fuchsjagd
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Die Fuchsjagd in Deutschland – Einfluss und Hintergründe

Die Fuchsjagd hat in Deutschland eine lange Tradition und ist ein wichtiger Bestandteil des Wildtiermanagements. Füchse sind anpassungsfähige Tiere, die sich sowohl in Wäldern als auch in urbanen Gebieten ausbreiten. Ihre Bejagung ist nicht nur aus jagdlicher Sicht relevant, sondern beeinflusst auch das ökologische Gleichgewicht und den Schutz anderer Wildarten.

Warum ist die Fuchsjagd notwendig?

Der Einfluss des Fuchses auf andere Wildtiere ist nicht zu unterschätzen. Als geschickter Beutegreifer ernährt sich der Fuchs vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen, nimmt aber auch Bodenbrüter, Reptilien und gelegentlich Jungwild ins Visier. In Regionen mit hohem Fuchsbestand kann dies zu einem spürbaren Rückgang der Niederwildpopulation führen.


Ein unkontrolliertes Wachstum des Fuchsbestands kann zudem zu einer Zunahme von Krankheiten wie Räude und Fuchsbandwurm führen, die nicht nur andere Tiere, sondern auch Menschen betreffen können. Die Jagd hilft also, das Gleichgewicht im Revier zu erhalten und den Einfluss des Fuchses zu regulieren.


Fuchsjagd in Deutschland – Fakten:

  • Füchse kommen in allen Regionen vor, von Wäldern über Felder bis in Städte.
  • In Deutschland gibt es keine generelle Schonzeit für Füchse, die Bundesländer haben jedoch unterschiedliche Regelungen.
  • Der Bestand wird durch die Jagd reguliert, um das Gleichgewicht zwischen Raub- und Beutetieren zu erhalten.

Fuchsjagd und der Einfluss auf das Niederwild

Die Regulierung des Fuchsbestands ist ein wichtiger Bestandteil des Wildtiermanagements, insbesondere in Revieren mit Niederwild. Bodenbrüter wie Rebhühner oder Fasane profitieren von einer stabilen Fuchs-Population, die durch die Jagd in einem gesunden Maß gehalten wird.

Jäger tragen durch die Bejagung von Füchsen dazu bei, den Bestand von gefährdeten Tierarten zu schützen und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

Gesetzliche Regelungen der Fuchsjagd

Die deutsche Fuchsjagd ist durch verschiedene Artikel und Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes sowie die jeweiligen Landesjagdgesetze geregelt. Diese Gesetze definieren, welche Arten der Jagd erlaubt sind, in welchen Monaten gejagt werden darf und welche Einschränkungen es gibt.

Welche Gesetze regeln die Fuchsjagd?
Das deutsche Bundesjagdgesetz (BJagdG) bildet die Grundlage für die Jagd auf Füchse. Es regelt unter anderem, unter welchen Bedingungen Füchsen nachgestellt werden darf, welche Schonzeiten gelten und welche Jagdmethoden und Arten erlaubt sind.

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Regelungen gibt es spezielle Vorschriften in den jeweiligen Bundesländern. Einige Länder erlauben beispielsweise die Nachtjagd mit Wärmebild- oder Nachtsichttechnik, während andere sie einschränken. Daher sollten sich Jäger immer über die aktuellen Artikel der deutschen Jagdgesetze informieren. In unserem Seminar oder bei einer Veranstaltung zur Fuchsjagd kannst du diese Informationen gesichert erhalten.

Exkurs: Fuchsbälge verwerten

Ein erlegter Fuchs muss nicht zwangsläufig entsorgt werden. Im Winterbalg eignet sich das Fell hervorragend für verschiedene Verwendungszwecke:

  • Jacken- oder Mützenfutter
  • Wärmflaschenhüllen
  • Decken oder Muffe

Ein gut gegerbter Fuchsbalg ist ein hochwertiges Naturprodukt und kann beim Kürschner professionell verarbeitet werden.

Nico Kessler Thönes, der am Auto sitzt und zur Fuchsjagd erzählt

Du hast noch spezifische Fragen zur Fuchsjagd? Dann besuche gern unsere Veranstaltung zur Fuchsjagd oder nimm Kontakt zu uns auf! Schau dich auch gern auf unserem YouTube Kanal um, dort laden wir regelmäßig neue Videos hoch. Auch auf unserem Jagd-Blog findest du immer wieder neue Artikel mit spannenden Insights und relevanten Infos.

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FAQ – Fuchsjagd

Wenn Jungfüchse erstmals ihren Bau verlassen oder auf Streifzüge gehen, sind sie weniger vorsichtig als adulte Füchse. Das macht es deutlich einfacher, sie effektiv zu bejagen. Zudem kann eine gezielte Bestandsanpassung notwendig sein, um die Balance im Revier zu erhalten.

Die Fuchsjagd im Winter hat mehrere Vorteile:

  • Durch Schnee lassen sich Spuren leichter lesen und Wechsel besser erkennen.
  • Füchse haben im Winter einen dichten Winterpelz, welches dicht und wertvoll ist.
  • Die Sichtbarkeit ist erhöht: Weniger Vegetation erleichtert das Beobachten und Ansprechen des Wildes.
  • Zudem ist die Winterzeit auch die Ranzzeit der Füchse. Während dieser Phase sind die Tiere aktiver und legen größere Strecken zurück, was die Chancen auf Jagderfolg erhöht.
Zu den häufigsten Methoden gehören die Ansitzjagd, Lockjagd und Baujagd. Jede Technik hat ihre eigenen Vorteile und ist von den Gegebenheiten des Reviers abhängig.
Füchse haben einen erheblichen Einfluss auf Niederwildbestände. Eine hohe Fuchsdichte kann zum Rückgang von Bodenbrütern und Kleinsäugern führen. Zudem verringert die Jagd das Risiko von Krankheiten wie Räude oder Fuchsbandwurm.
Üblich sind kleinkalibrige Büchsen, die einen präzisen und weidgerechten Schuss ermöglichen. Gängige Kaliber sind .222 Remington, .223 Remington oder .17 HMR.
Ja, sofern eine gültige Jagdlizenz vorliegt. Die Regelungen zur Schonzeit variieren jedoch je nach Bundesland.
Der Winterbalg eignet sich zur Weiterverarbeitung. Ein professioneller Kürschner kann das Fell für Kleidung, Decken oder andere Produkte aufbereiten.
Historisch gesehen spielte die Fuchsjagd nicht nur für Jäger, sondern auch für Reiter eine bedeutende Rolle. Besonders in England war die Jagd zu Pferd mit einer Hundemeute weit verbreitet. Reiter in roten Jagduniformen folgten den Hunden, die den Fuchs aufspürten und durch die Landschaft verfolgten. Diese Jagdform war weniger zur Bestandskontrolle gedacht, sondern diente vor allem als gesellschaftliches Ereignis des Adels. Es gab auch deutsche Jagd Traditionen, bei denen Reiter eine Rolle spielten, allerdings lag hier der Fokus stärker auf der waidgerechten Bejagung des Fuchses.
Die Unterschiede zwischen der Fuchsjagd in Deutschland und der in England sind deutlich. Während in England die Jagd auf den Fuchs traditionell als spektakuläres Reiter Ereignis stattfand, bei dem Reiter mit einer Hundemeute das Wild durch die Landschaft verfolgten, konzentriert sich die Jagd in Deutschland auf die Bestandsregulierung. In England wurde die Fuchsjagd zu Pferd als prestigeträchtige Veranstaltung betrieben, bei der vor allem der sportliche Aspekt im Vordergrund stand – bis sie 2005 weitgehend verboten wurde.

Unser Autor

Nico Kessler-Thönes
Nico Kessler-Thönes

Nico Kessler-Thönes ist Geschäftsführer, Ausbildungsleiter und Schießausbilder an der Hochsitz Akademie, spezialisiert auf die Vermittlung von Fachwissen über den Lebensraum Wald, nachhaltige Jagd und ethische Jagdpraktiken. Auf unserem YouTube-Kanal stellt er erfahren Jägern und frisch gebackenen Jungjägern spannende Videos rund um das Thema Jagd zur Verfügung.